Vor einem Spaziergang durch die schöne Landschaft der ehemaligen Sperenberger Gipsbrüche lohnt ein Besuch in der Heimatstube. Ob Münzsammlung, steinzeitliche Funde, Kanonenkugeln, Bauernstube, Schul- oder Stadtgeschichte, all das findet man hier. Liebevoll zusammengetragen bietet sie von allem ein bisschen.
In der unteren Etage der ehemaligen Dorfschule befindet sich die Heimatstube Sperenberg. Während das Dorf in großen Teilen nicht besonders charmant daherkommt, bietet das kleine Museum viele Informationen, welche die Region detailliert und liebevoll vorstellen - das Highlight ist mit Sicherheit das Modell der Region zur Zeit des Gipsabbaus.
Und eben jenem - dem Gipsabbau - kann hier nachgespürt werden, denn in der Gipsstraße 12 in Sperenberg beginnt der Boden-Geo-Pfad. Er führt durch eine wunderschöne, idyllische Landschaft. Dass diese eine bewegte Geschichte zu bieten hat, ist manchmal schwer zu glauben. Mehrere Schautafeln geben Auskünfte über die Entstehung und Beschaffenheit des Bodens und über die Geschichte der Landschaft. Sie lassen alte Zeiten auferstehen und zeigen wie sich Tagebaulandschaften in die Idylle verwandeln können in der der Betrachter sich gerade befindet. So wandert man auf der ehemaligen Bruchkante des Gipstagebaus, dem heutigen Panoramaweg entlang bis hin zum höchsten Punkt des Rundwanderweges, dem 79,8 Meter hohen Gipsberg.
Der gesamte Rundweg durch die ehemaligen Gipsgruben hat eine Länge von 2,5 km. Die Laufzeit beträgt ca. 2 Stunden. Mit Kindern natürlich länger. Kinderwagen sollten wenn möglich zu Hause bleiben, besser ist es die Kleinsten gleich zu tragen. Ist man gut zu Fuß kann die Wanderung auch ausgedehnt werden - der Rundweg zu den Klausdofer Tongruben (insgesamt 4,5km lang) ist über einen 2km langen Verbindungsweg leicht zu integrieren.
Zuviel darf von dem Museum nicht erwartet werden - es handelt sich eben um eine Heimatstube - doch als Startpunkt und Inspiration für eine Wanderung durch die Sperenberger Gipsbrüche ist diese sehr zu empfehlen. Besonders da hier ortskundige und freundliche Mitarbeiter gerne Auskunft geben. Es können auf Anfrage sogar Führungen durch die Gipsbrüche von (je nach Wunsch zwischen 1 und 3 Stunden) gebucht werden.
Wegen nicht abgeschlossener Unterhaltungsmaßnahmen ist der Boden-Geo-Pfad derzeit nur eingeschränkt nutzbar. Wanderer werden um Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme gebeten.
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TIPP: Wer mit dem Auto unterwegs ist sollte auf dem Rückweg einen kurzen Stopp in der Benediktinerabtei des Klosters Alexanderdorf in Kummersdorf einlegen und ein wenig in der Abendsonne durch den Garten spazieren.
Titelbild: André Eißer • Alle Rechte © Perspektivmedien
Samstag und Sonntag
von 14.00 - 17.00 Uhr
Kostenlos. Spenden sind willkommen.
Heimatstube Sperenberg
Karl- Fiedler- Straße 15
15838 Am Mellensee OT Sperenberg
Tel. (033703) 7568
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Bahn • ÖPNV
Berlin Hauptbahnhof RE3 Richtung Elsterwerda bis Zossen und von dort mit dem Bus 771 weiter nach Sperenberg.
Fahrrad
RE3 Richtung Elsterwerda bis Bahnhof Neuhof bei Wünsdorf und dann nach Sperenberg, ca. 10 Kilometer.
PKW
A10 Berliner Ring, Abfahrt Rangsdorf/Zossen (AS 12) der B96 Richtung Zossen folgen und weiter über die L791 bzw. L79 nach Klausdorf. Von dort aus führt die L74 weiter nach Sperenberg.
oder
A13 Richtung Dresden, Abfahrt Mittenwalde (AS 3), weiter auf B246 nach Zossen. Von dort über die L791 nach Mellensee und Klausdorf und weiter auf der L74 nach Sperenberg.
Parken
An der Straße vor der Heimatstube gibt es Parkbuchten. Alternativ bietet das Strandbad einen Parkplatz.