Es mag den einen oder anderen geben, dem der Name Ehm Welk nicht viel sagt. Das sind dann vermutlich Zugezogene, Menschen, die bisher nichts mit Brandenburg und hier insbesondere der Uckermark zu tun hatten. Doch Ehm Welk hat eine beeindruckende Biographie vorzuweisen.
Seine Bücher wurden mehr als sieben Millionen mal verkauft, seine Romane als deutsch-deutsche Gemeinschaftsproduktion verfilmt u.a. mit Theo Lingen als Superintendent Sanftleben in der Verfilmung der "Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche", aber auch sonst kennt man ihn etwa durch die "Lümmel aus der ersten Bank".
Erwin Piscator inszenierte 1927 das von Ehm Welk verfasste Drama "Gewitter über Gotland" mit Heinrich George als Störtebecker. Diese Inszenierung rief einen Eklat hervor, da Piscator das Stück politisch deutete und einem Schauspieler mit Leninmaske auftreten ließ.
Im Jahr 1934 erschien unter dem Pseudonym Thomas Trimm der Leitartikel “Herr Reichsminister, ein Wort, bitte!” in der Grünen Post, deren Chefredakteur er zu dieser Zeit war. Er sprach offen aus, dass Kritik aus dem Kulturbetrieb nicht mehr gewünscht sei. Dieses führte zu seiner Entlassung, Verhaftung und Inhaftierung in das KZ Oranienburg. Doch wegen der großen Empörung seiner Journalisten Kollegen wurde er schnell wieder entlassen. Welk erhält jedoch Berufsverbot.
1937 durfte er wieder schreiben - allerdings nur unpolitische Bücher - die Kummerow-Trilogie nahm ihren Anfang. Darüber hinaus wurde er heimlicher Lektor beim Ullstein Verlag (1937 in Deutscher Verlag umbenannt). Es folgten weitere humoristische Jugendromane.
Ehm Welk - ein Weltreisender, Journalist, Redaktuer und Autor - war ein Leben lang seiner Heimat verbunden. So befindet sich in dem Museum, welches sich seinem Leben und Werk widmet zugleich auch das Heimatmuseum Angermünde.
All dieses und noch vielmehr findet im Museum Platz und wird in einen historischen Zusammenhang gebracht. Die Figur des Nachtwächters Bärensprung aus den Kummerow-Romanen führt durch die Ausstellung. Sie beginnt mit Ehm Welks Lebensgeschichte und geht dann zurück bis zur Ur- und Frühgeschichte Angermündes und Umgebung.
Titelbild: k.A. • Alle Rechte © Ehm Welk- und Heimatmuseum
Derzeit kann das Museum - wegen Umzug - nicht besichtigt werden!!!
Sonderöffnungszeiten vom 16. Mai - 31. Oktober 2014
Freitag - Sonntag, 13:00-17:00 Uhr
Zu besichtigen sind zur Zeit ausschließlich die vorderen beiden Räume zum Leben und Wirken Ehm Welks und dies nur nach vorheriger Anmeldung.
Erwachsene:
1,50 EUR
Ermäßigt:
0,50 EUR
Führung (max. 12 Personen):
pauschal 10,- EUR zzgl. Eintritt pro Person
Ehm Welk- und Heimatmuseum
Puschkinallee 10
16278 Angermünde
Tel. (03331) 33381
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Bahn • ÖPNV
Bahn des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) oder mit dem Bus der Uckermärkische Verhehrsgesellschaft mbH (UVG).
PKW
A11 Richtung Prenzlau und dann entweder (1) bis Abfahrt Pfingstberg und dann auf der L24 in Richtung Angermünde oder (2) bis Abfahrt Joachimsthal und dann weiter auf der B198 / B2 in Richtung Angermünde.
Parken
Es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung