Effi Briest, E.T.A. Hoffmann, Joseph Eichendorff, August Wilhelm Schlegel - all diese Namen ranken sich um das Schloss Nennhausen, dem einstigen Wohnsitz des Schriftstellerehepaares Caroline Baronin de la Motte Fouqué und Friedrich Baron de la Motte Fouqué. Heute in Privatbesitz bleibt es mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen seiner Geschichte treu.
DER MUSENHOF
Auf diesem Anwesen lebte Anfang des 19. Jahrhunderts Caroline von Briest, die spätere Caroline Baronin de la Motte Fouqué. Ihr Ururgroßvater, der Landrat Jakob Friedrich von Briest war mit Theodor Fontane bekannt. Allerdings diente dem Dichter keine von Briest als Vorlage für seine Effi, sondern die in Berlin geborene Elisabeth von Ardenne.
Caroline Baronin de la Motte Fouqué, die letzte Briest, war eine romantische Schriftstellerin und die Ehefrau des Literaten Friedrich Baron de la Motte Fouqué. Das Schriftstellerehepaar verkehrte mit der geistigen Elite des Landes. Besonders im Sommer gaben sich die Schriftsteller der Zeit auf Gut Nennhausen die Klinke in die Hand.
DAS SCHLOSS
Das Herrenhaus wurde zwischen 1735 und 1737 errichtet. 1780 lässt Philipp August von Briest einen Seitenflügel abreißen, um eine Verbindung zu dem von ihm geschaffenen Landschaftspark herzustellen. 1860 gestaltet der Preußische Hofbaumeister Ferdinand von Arnim die Fassade nach dem Vorbild des englischen Tudorstils um. Die barocken Elemente im Inneren bleiben jedoch erhalten.
Nach einer wechselvollen Geschichte, das Haus diente in der Folge als Schule, Kindergarten, Sparkasse und als Wohnung für zahlreiche Flüchtlinge, brannte in den 1980er Jahren der Dachstuhl aus. Das Haus verfällt im Laufe der Jahre zunehmend bis es mitte der 1990er Jahre in Privatbesitz übergeht und denkmalgerecht saniert wird.
DER PARK
Anfänglich umgab das Schloss ein Garten nach holländischem Vorbild, welcher von mehreren Teichen und Gräben umrahmt wurde. Um das Jahr 1780 herum gestaltete Philipp August von Briest den Garten zu einem Landschaftspark nach englischem Vorbild um. Er erweiterte den Garten um 40 Hektar und verband Haus und Park indem er einen Seitenflügel entfernte. Er bezog das ursprüngliche Grabensystem, drei Teiche und ein Feuchtgebiet in seine Gestaltung mit ein. Blickachsen, eine Eichenallee, die eine Verbindung in den angrenzenden Wald herstellte und weitere Eichenpflanzungen, welche die gefährlichen Flugsanddünen befestigten, vervollkommneten den Landschaftspark. Heimische Gehölze zog Philipp August von Briest in einer eigenen Baumschule heran. Eine Sandsteinvase, die er zur Erinnerung an einen früh verstorbenen Bruder aufstellen ließ, wurde saniert und ist heute wieder im Park zu besichtigen.
Titelbild: Bettina v. Stechow • Alle Rechte © Gartenland Brandenburg e.V.
PKW
Über die Heerstraße auf der B5 Richtung Nauen und dann Richtung Rathenow, nach passieren der Dörfer Ribbeck und Selbelang links Richtung Brandenburg weiter über die Dörfer Retzow und Möthlow, dann rechts weiter Richtung Rathenow bis Nennnhausen.
Fahrzeit ca. 60 Minuten.
Schloss und Park sind nur nach vorheriger Anmeldung - oder zu Veranstaltungen zugänglich.
Keine Angaben
Schloss Nennhausen
Fouqué-Platz 4
14715 Nennhausen
Tel. 033878 - 60 505
Fax. 033878 - 90 439
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