Boitzenburg im Boitzenburger Land ist nicht besonders groß - das Boitzenburger Schloss hingegen schon - es ist sogar erstaunlich groß. Tatsächlich gehört es zu den größten Schlossanlagen in Brandenburg. Weit weg von Berlin stößt man auch hier auf Lenné, Stüler, Schadow, Langhans und Martin Gropius.
Das ehemalige Gut Boitzenburg gehörte ab 1528 bis 1945 der berühmten adligen Familie von Arnim. In dieser Zeit erfuhr das Schloss mehrere Umbauten. Im 19. Jahrhundert beauftragte die Familie führende Landschaftsgärtner und Baumeister mit der Gestaltung der Anlage.
Der Schinkel Schüler Friedrich August Stüler erweiterte von 1838 - 1842 die Schlossanlage im neugotischen Tudor Stil. Seine heutige Form erhielt das Schloss durch eine erneute Umgestaltung 1881–84 von Carl Dorflein im Neorenaissancestil.
Der renommierte Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné gestaltete den Park 1838 nach englischem Vorbild in einen Landschaftsgarten um. Kleine Architekturen machen die Anlage noch reizvoller.
Im Jahre 1804 ließ Gräfin Freda Antoinette von Arnim einen Gedächtnistempel für ihren verstorbenen Ehemann errichten. Carl Gotthard Langhans lieferte die Entwürfe, das Innere schmückte eine Skulptur von Johann Gottfried Schadow, „Die Trauernde“. Die Skulptur befindet sich heute in der Friedrichwerderschen Kirche in Berlin.
Auch der Apollotempel muss auf die Skulptur des Apollo verzichten, sie soll auf dem Grund des Karpfenteiches liegen. Errichtet wurde der Tempel durch Friedrich August Stüler.
Die Erbbegräbnisstätte wird von zwei Löwen bewacht. Carl Dorflein entwarf die letzte Ruhestätte der Arnims. Der Zutritt zur Begräbnisstätte ist untersagt, bewundert werden darf sie trotzdem.
Ein weiteres Kleinod ist die rote Kapelle von Martin Gropius (nicht mit seinem bekannten Großneffen Walter Gropius zu verwechseln). Derzeit ist sie jedoch stark beschädigt, da sie von einem umgestürzten Baum getroffen wurde. Der Architekt und Gastwirt vom Gasthof zum grünen Baum, Carsten Frerich, setzt sich sehr für den Erhalt und die Sanierung der Kapelle ein. Er hat auch einen wundervollen Architekturspaziergang durch die Region entwickelt, der weit über das hier dargelegte hinaus reicht. Unbedingt lesens- und laufenswert! (http://architekturspaziergang.de)
Heute befindet sich im Boitzenburger Schloss eine Jugendherberge. Es gibt auch Familienzimmer und es werden Hochzeiten ausgerichtet. Begeisterung bei den Kleinen weckt der Streichelzoo mit Ziegen, die manchmal ausbüxen, und Meerschweinchen.
Das Schloss befindet sich auf einer Halbinsel, an der Rezeption können Kanus gemietet werden. Über verschiedene Seen gelangt man so zu tollen Badestellen. Um ein Kanu auszuleihen, muss man kein Gast des Hotels sein.
Nicht vergessen werden sollte ein Besuch im Marstall. Leckere Kuchen und köstlicher Kaffee runden einen schönen Spaziergang ab. In der Schaubäckerei können neugierige den Bäcker*innen bei der Arbeit zusehen. Darüber hinaus gibt es eine Schokoladen- und Eismanufaktur, die mit ihren erstaunlichen Kreationen so manchen zum Staunen bringt.
Titelbild: André Eißer • Alle Rechte © Perspektivmedien UG
Mo. - So.
8.00 Uhr - 20.00 Uhr
Ausleihgebühr (halbtags) für die Kanus:
für zwei Personen:
14, - EUR
für vier bis sechs Personen
17, - EUR
für zehn Personen
34,- EUR
Hausgäste erhalten Rabatt
Schlosshotel Boitzenburg
Templiner Straße 13
17268 Boitzenburger Land
Tel. 039889 50 930
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Bahn • ÖPNV
Entweder über Templin oder Prenzlau. Von dort weiter mit dem Bus.
Fahrrad
Über den Fahrradweg "Spur der Steine". Beginnend in Templin über Boitzenburg und Fürstenwerder bis nach Warbende.
PKW
A11 bis Abfahrt Pfingstberg. Von dort Richtung Templin/Haßleben bis zur B109, rechts abbiegen Richtung Prenzlau und in Haßleben gleich wieder links Richtung Boitzenburg/Feldberg.
Parken
Vor dem Schloss gibt es Parkplätze.