Die weiße Frau, ein Hase mit Geweih, eine Wohnung voller DDR-Nostalgie, Kinofilme, Kunstausstellungen und all das unter einem Dach. Zugegeben ein recht großes Dach und vor allem ein altes. In der Burg Friedland gibt es so manch Überraschendes - eine wahre Schatzkammer des Skurrilen, die entdeckt werden will.
Der Weg von Berlin nach Friedland ist zu weit, um nur die Burg zu besichtigen. Ist man jedoch bereits hier in der Gegend unterwegs, ist ihr Besuch ein Muss. Liebevoll ausgestellt, bewahrt und verwaltet ist all das was es hier zu entdecken gilt. Skurril ist es, nostalgisch und voller Überraschungen. Besucher erwarten ausgestopfte Tiere, eine ganz im DDR Stil erhaltene Wohnung, die überquillt vor gesammelten Schätzen, wechselnde Kunstausstellungen und am Ende doch noch der Rittersaal. Und nicht zu vergessen, die Sage der weißen Frau. Habt keine Angst liebe Männer, in der Touristen Information geben sie gerne Auskunft, wie man sich verhalten soll, um nicht erwürgt zu werden.
Erstmalig erwähnt wurde die Burg in einer Urkunde von 1301, allerdings brannte sie 1623 bei einem großen Stadtbrand bis auf die Grundmauern nieder. Die Burg in ihrem heutigen Zustand stammt aus dem 17. Jahrhundert - ein verputzter Fachwerkbau und zwei Wohntürme. Eingangstor und Burgmauer haben den großen Brand überstanden und stammen noch aus dem 14. Jahrhundert. Doch es ist schon etwas Phantasie gefragt, denn Zinnen, Schwerter und Rüstungen sucht man hier vergeblich. Im Graben floss Wasser, der Zugang zur Burg erfolgte über eine Zugbrücke, aber in Ritterhand war die Burg nicht wirklich. Lange Zeit war sie im Besitz des Johanniterordens bevor sie von der Stadt erworben wurde. Wechselvoll war ihre Geschichte, so diente sie der Roten Armee zeitweise als Getreide Lager und unter den Nationalsozialisten als Truppführerschule des Reichsarbeitsdienstes.
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Und nun doch noch die Geschichte der weißen Frau:
In der wechselvollen Geschichte der Burg gab es einmal einen Burgherren, der nur eine Tochter hatte. Diese war wunderschön und alle Edelmänner in Friedland machten ihr den Hof. Doch sie wies sie alle zurück. Als der Burgherr im Sterben lag gewahrte er, dass ihm kein Erbe geboren ward und so sprach er einen Fluch über seine eigene Tochter aus. Seit jeher wandelt diese als weiße Frau durch die Gemäuer und springt in Vollmondnächten jedem Mann, der sie anspricht oder auch nur anblickt an die Kehle und erwürgt ihn.
Titelbild: Friederike Brundiers • Alle Rechte © Perspektivmedien UG
Touristeninformation:
November bis März:
Montag Ruhetag
Dienstag - Freitag: 10:00 - 16:00 Uhr
April bis Oktober
Montag Ruhetag
Dienstag - Sonntag und Feiertags:
11:00 - 17:00 Uhr
Kostenlos.
Um eine Spende wird gebeten.
Burg Friedland
Pestalozzistr. 3
15848 Friedland
Tel. 033676 / 45978
Fax. 033676 / 16847
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Fahrrad
Mit der Bahn über Frankfurt(Oder) bis Regeln (Niederlausitz). Von hier aus lässt sich der Besuch der Burg Friedland in eine enstspannte Tagesradtour einbetten. Über den Radweg entlang der B168 Richtung Süden geht es direkt nach Friedland.
Der Rückweg kann entlang der Spreewiesen über Leibnitz und Kummerow nach Beeskow erfolgen. Hier bietet sich ein Bummel durch die historische Altstadt und ein Besuch in St.Marien und der Burg Beeskow an. Rückfahrt vom Bahnhof Beeskow über Frankfurt(Oder) oder direkt nach Königs-Wusterhausen möglich.
PKW
A12 Richtung Frankfurt(Oder) Abfahrt Müllrose - hier über Biegen Richtung Müllrose und kurz vor erreichen des Ortes auf die B87 Richtung Beeskow abbiegen. Hier bereits vor Erreichen des Ortes nicht auf der Umgehungsstraße bleiben, sondern links auf die B168 Richtung Friedland, Lieberose oder Cottbus abbiegen. Dieser Straße bis Friedland folgen. Die Burg befindet sich linker Hand etwa 300 Meter nach dem Ortseingang.
Parken
Parkplätze stehen vor dem Burg-Restaurant zur Verfügung oder im Stadtzentrum an der Kirche.