Den Eiffelturm vermutete so mancher nur in Paris. Dass das kleine Lausitzer Örtchen Lichterfeld ebenfalls einen zu bieten hat, ist nur wenigen bekannt. Doch tatsächlich befindet sich hier der sogenannte "liegende Eiffelturm". Dieser überragt das Pariser Wahrzeichen sogar noch um 180 Meter, allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen Turm, sondern um die F60.
Dahinter verbirgt sich eine Abraumförderbrücke des Braunkohletagebaus, die sich inmitten der neu entstehenden Seenlandschaft der Lausitzer Tagebauregion erhebt. Das F steht für Förderbrücke und die 60 bezieht sich auf die Abraumabtragshöhe, die bei dieser Förderbrücke 60 Meter beträgt. Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die erste Förderbrücke entwickelt, dreißig Jahre später produzierte die DDR Einheitsförderbrücken, deren Krönung die Entwicklung des Typs F60 war. Die Brücke ist mit ihrer Länge von insgesamt 502 Metern, ihrer Breite von 204 Metern und ihrer Höhe von fast 80 Metern bis heute eine der größten Arbeitsmaschinen der Welt.
Ganze fünf Förderbrücken dieses Typs wurden produziert von denen noch vier in Betrieb sind, eine davon im Tagebau Welzow Süd. In Lichterfeld steht die fünfte Brücke der Öffentlichkeit zur Verfügung. Hier kann der Gigant auf einem Rundgang oder – wie der Bergmann sagt - „bei der Befahrung“ entdeckt werden. Angeboten werden Führungen verschiedenster Art, zu den Höhepunkten zählt sicherlich die Nachtlichtführung. Denn in der Nacht verwandelt sich die ehemalige Arbeitsmaschine Dank des Lichtkünstlers Hans Peter Kuh in ein Licht-Klang-Kunstwerk aus farbigen Lichtquellen und industriellen Tönen. Hungrige können sich in der Steigerstube im ehemaligen Werkstattwagen stärken.
Wer es actiongeladen will und die Abraumförderbrücke lieber von oben nach unten kennenlernen möchte, dem sei das Abseilen von der 60 Meter hohen Aussichtsplattform ans Herz gelegt.
Open Air sind vor dieser imposanten Kulisse Oper, Operette, Kino oder Rock und Pop in zahlreichen Veranstaltungen zu genießen. Glück Auf!
Titelbild: H.Rauhut • Alle Rechte © H.Rauhut
Bahn • ÖPNV
RE3 Richtung Elsterwerda
Berlin-Gesundbrunnen • Berlin-Hbf • Berlin-Südkreuz bis Doberlug-Kirchhain, umsteigen in den RE10 oder die RB43 Richtung Cottbus bis Finsterwalde, von hier fährt der Bus 599 und ergänzend dazu ein Ruf-Bus bis Lichterfeld.
Fahrrad
Von Doberlug-Kirchheim ist Lichterfelde über den Fernradweg 6 / Fürst-Pückler-Radweg / Radweg Kohle-Wind-Wasser erreichbar.
PKW
A13, Abfahrt #13 Bronkow oder #14 Großräschen weiter in Richtung Finsterwalde, nach der Ortschaft Lieskau in Richtung Lichterfeld abbiegen, die F60 befindet sich südlich der Ortschaft am zukünftigen „Bergheider See“
Parken
Parkplätze sind direkt vor dem Gelände der F60 vorhanden.
Hauptsaison
16. März bis 31. Oktober
Montag bis Sonntag
täglich von 10.00 - 18.00 Uhr
Jeden Samstag
Mai - September bis 20.00 Uhr
Nachtlichtführungen auf Bestellung und bei entsprechender Dunkelheit.
Wintersaison
1. November bis 15. März
Mittwoch bis Sonntag
von 11.00 - 16.00 Uhr
Montag und Dienstag Ruhetag
Erwachsene: 12,50,- EUR inkl. Führung
Kinder 6-15 Jahre (mit Eltern): 7,- EUR
ohne Führung 2,50 EUR
Kinder unter 6 Jahre frei
Kurzführungen: 8,- EUR
Besucherbergwerk F60
Bergheider Str. 4
03238 Lichterfeld
Tel. 03531 60800
Fax. 03531 608012
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