Wie ein preußischer Husar aufgrund einer unerfüllten Liebe ein kleines Paradies im Fläming schuf. Ein romantischer Ort mit vielen selten Gehölzen und einer verwunschenen Atmosphäre.
Der Park Wiesenburg lässt das Herz jedes Gartenliebhabers höher schlagen. Tatsächlich wurden Schlossgarten und Landschaftspark nicht - wie man annehmen könnte - von einem der führenden Landschaftsarchitekten des 19. Jahrhunderts geschaffen, sondern von Curt von Watzdorf, einem preußischen Husaren. Seine Leidenschaft galt sowohl dem Militär als auch der Gestaltung der Natur. Der Legende nach verlor er sein Herz an eine württembergische Prinzessin. Sie erwiderte seine Liebe, war jedoch einem anderen versprochen und wurde standesgemäß verheiratet.
Wiesenburg hätte der Ort ihrer gemeinsamen Glückseligkeit werden sollen. Curt von Watzdorf setzte fortan alles daran, diesen Ort mit seiner Liebe zu erfüllen. Er unternahm zahlreiche Reisen und brachte eine Vielzahl an seltenen Gehölzen nach Wiesenburg. Viele prägen bis heute das Erscheinungsbild des Parks. Die Verwunschene Atmosphäre ist auch dem alten Baumbestand und den üppigen Sträuchern zu verdanken, besonders farbenfroh leuchten die Rhododendronsträucher im Mai und Juni.
Curt von Watzdorf wurde in seiner Gestaltung durch den Förster Carl Gebbers unterstützt. Auch für die Gestaltung der Teppichbeete des Parterres wird er weitere Berater hinzugezogen haben.
Oberhalb des Gartens prangt das Schloss, welches Curt von Watzdorf ab 1863 im Stile der Neorenaissance von Oskar Mothes umbauen ließ. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss bis 1992 als Schule und Internat genutzt. Einige Jahre nach der Schließung begannen die überfälligen Sanierungsarbeiten. Während die Schlossfassade im neorenaissacnestil wiederhergestellt wurde, fand eine völlige Umgestaltung der Innenräume statt. Heute befinden sich in der Schlossanlage Eigentumswohnungen. Der Park gehört der Gemeinde Wiesenberg und ist öffentlich zugänglich.
Ein Spaziergang durch den malerischen Schlossgarten führt vorbei an drei Teichanlagen und dauert ungefähr eine Stunde. Aber auch der sich anschließende Landschaftspark/Waldpark ist einen Besuch wert. Besonders hier lässt sich die Leidenschaft von Curt von Watzdorf für die unterschiedlichsten Gehölze spüren.
Im Schlossgarten finden regelmäßig Veranstaltungen statt.
Titelbild: André Eißer • Alle Rechte © Perspektivmedien UG
Der Park ist täglich frei zugänglich.
Der Eintritt ist kostenlos.
Für 3,- EUR können über den Tourismusverein Parkführungen gebucht werden.
Schloß & Park Wiesenburg
Schlossstraße 1
14827 Wiesenburg/Mark
Tel.
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Bahn • ÖPNV
Regionalexpress RE 7 bis zum Bahnhof Wiesenburg. Der Bahnhof liegt am südlichen Rand des Parks. Durch den Waldparkteil dauert es ca. eine halbe Stunde bis zum Schloss Wiesenburg.
PKW
A2, Abfahrt Ziesar, dann auf die B 107 Richtung Görzke, von dort ist Wiesenburg ausgeschildert.
A 9, Abfahrt Niemegk, dann auf die B 102 Richtung Bad Belzig, von dort ist Wiesenburg ausgeschildert.