Breitlingsee, kurz vor der Havelmündung
© Britta Schmidt von Groeling, World for kids
Brandenburg an der Havel mausert sich zu einem Musterstädtchen und das spricht sich bereits bis nach Berlin herum. Flanieren am Wasser, eine abwechslungsreiche Architektur in der Alt-, Neu- und Domstadt, der Kaffee am Platze – all das gibt es in der 70.000-Einwohner-Stadt.
Der Ausbau der Havelwege lädt zu Radtouren, Spaziergängen und Wanderungen ein.
Foto oben: Breitlingsee, kurz vor der Havelmündung
© Britta Schmidt von Groeling, World for kids
Text: Britta Schmidt von Groeling
für den Verlag World for kids
World for kids • Verlag für Reisen mit Kindern
© Britta Schmidt von Groeling, World for kids
Engelstor im Schlosspark Plaue
© Britta Schmidt von Groeling, World for kids
Für einen Fahrradausflug mit der Familie sollte von Brandenburg an der Havel aus eine Bahnstation weiterfahren: Kirchmöser.
Von dort startet, je nach Alter der mitfahrenden Kinder, eine kurze und eine lange Tour. Diese führt an der Seenkette entlang, die durchs Land mäandert. Von Berlin ist man in einer guten Stunde vor Ort.
Warum sich diese Station besonders anbietet, ist schnell erklärt: Kinderbeine, besonders die kurzen, werden auf dem weiten Weg durch Brandenburg an der Havel bis zum Startpunkt des gut ausgebauten Fahrradwegs rund um die Seen schnell müde. Und das wäre schade, denn wenn man am Ende der Stadt, kurz vor der Gaststätte Buhnenhaus auf den Fahrradweg einbiegt, fängt der schöne Teil des Weges erst an.
Allerdings: Wer mit dem Auto kommt, kann hier nicht nur parken, sondern sich auf einen dicken Eisbecher oder ein Gericht der zünftigen Brandenburger Küche zum Abschluss der Tour freuen. Man sitzt unter uralten Bäumen im Biergarten und wähnt sich im guten Gefühl, dass hier schon vor hundert Jahren die Sommerfrischler einkehrten und ihr Bier zischten.
Alle anderen steigen am kleinen Bahnhof Kirchmöser aus und düsen zunächst einmal nach unten zum See. Dort atmet man tief durch und schwingt sich, nachdem man die Aussicht auf den Plauer See mit den hübschen Segelbooten genossen hat, aufs Rad. Ziel ist das Schloss Plaue im Norden. Der Weg führt über die große Brücke hinüber, aber Achtung, nicht verpassen: Rechts durch das eiserne Tor unbedingt in den Stadtpark einbiegen, durch den sich malerisch ein kleiner Weg schlängelt. Am Ende erreicht man das Schloss, sitzt mit Fontane zu Tisch und ruht ein wenig.
Die Ortschaft und das Schloss haben es Fontane auf seinen Reisen ganz besonders angetan. Beide galten lange Zeit als "Fontane-Geheimtipp".
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Denkmalgeschützte Wohnsiedlung Kirchmöser-Ost
© Britta Schmidt von Groeling, World for kids
Wer mit kurzen Beinchen unterwegs ist, macht sich nun langsam auf den Rückweg.
Für längere Beine und mehr Kondition kann es weitergehen bis zurück nach Brandenburg an der Havel. Industriekultur, wo man hinschaut: Schon entlang des historischen Bahnstandorts Kirchmöser säumen alte Industrieanlagen und sogar eine alte Dampflok den Weg. Historische Wohnkomplexe drehen die Zeit zurück.
Zuletzt lohnt ein Besuch des Industriemuseums Brandenburg an der Havel – zurück geht es dann ab Bahnhof Brandenburg.
Ein Zeitzeugnis der besonderen Art gibt es im Industriemuseum der Stadt Brandenburg zu besichtigen: den Siemens-Martin-Ofen. Das heutige technische Denkmal revolutionierte vor 150 Jahren die Stahlherstellung und erhielt 1867 auf der Weltausstellung in Paris höchste Auszeichnungen.
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Schon seit 1887 kehren Einheimische und Ausflügler:innen hier ein. Das Restaurant liegt auf dem Havel-Radweg, verfügt über einen wunderschöne, großen Biergarten, in dem man unter alten Kastanienbäumen sitzt und in wenigen Schritten ist man am Wasser.
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Mit der Bahn
RE1 in Richtung Magdeburg ab Berlin (Hauptbahnhof • Zoologischer Garten • Charlottenburg) bis Kirchmöser
Mit dem Auto
A115 und dann über das Dreiecke Nuthetal auf der A10 in Richtung A2 Brandenburg an der Havel
Mit dem Fahrrad
Radweg entlang der B1 nach Potsdam, dort dann auf den Havel-Radweg über Werder nach Brandenburg an der Havel
Rundweg: 4-5 Stunden mit Pausen
Einfacher Weg: ca 2,5 Stunden mit Pause
Gute ausgebaute Radwege, die einfache Tour ab Kirchmöser sogar komplett auf dem Brandenburg-Radweg