„Schluchten und Kehlen“ klingt irgendwie gefährlich und gar nicht nach Brandenburg. Aber die Märkische Schweiz hat tatsächlich ihre Tücken. Die Silberkehle beispielsweise sollte nur von sicheren Wanderern erkundet werden. Aber der NaturaTrail in der Märkischen Schweiz ist ein erprobtes Gelände und bietet mit seinem geologischen und biologischen Reichtum dem Wanderer ausgezeichnete Möglichkeiten, die Natur zu erleben.
Vorbei an Freundschaftsinsel, Filmmuseum, Petzow, dem Malerdorf Ferch und Caputh führt die Tour durch die Märkische Seenlandschaft - zu schönen Aussichtspunkten und drei sehenswerten Gärten: dem Gutspark Petzow, dem japanischen Bonsaigarten in Ferch und dem Altmann-Garten in Caputh.
Wer sich in knapp einer Bahnstunde von Berlin nach Angermünde aufmacht, reist zurück in die Geschichte der Uckermärkischen Ackerbürgerstädte, denn das historische Erscheinungsbild der Altstadt ist – während des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont – fast unverändert erhalten geblieben. Die Reste der alten Stadtmauer umgeben vielerorts sanierte Fachwerkbürgerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die frühmittelalterliche Stadtkirche St. Marien und die imposante Klosterkirche in Bettelordensgotik, als einzig verbliebener Rest des Franziskanerklosters. Ebenjene waren für den schaurigen Beinamen der Stadt Angermünde mitverantwortlich, die bis ins 15. Jahrhundert auch als „Ketzer-Angermünde“ bekannt war. Noch bevor Papst Innozenz VIII. im Jahre 1487 zu einem Kreuzzug gegen die Waldenser aufrief, wurden durch das Inquisitionsgericht in Angermünde 14 Menschen der Ketzerei für schuldig befunden und auf dem Angermünder Marktplatz bei lebendigen Leibe verbrannt. An ihrer Verurteilung und Verfolgung beteiligten sich insbesondere die Franziskaner Mönche.
Entlang des Schwielowsees, ausgehend von Geltow über Petzow, dem Malerdorf Ferch und Caputh führt die Tour durch die Märkische Seenlandschaft zum von Peter-Joseph Lenné entworfenen Gutspark Petzow, dem japanischen Bonsaigarten in Ferch und zum Altmann-Garten in Caputh.
Ribbeck ist ein wunderschönes, sehr gut erhaltenes und charismatisches Dörfchen im Landkreis Havelland nahe der Stadt Nauen, welche von Berlin aus günstig und schnell mit der Regionalbahn zu erreichen ist. Von hier startend führt die Tour zu Fontane's besungenen Birnbaum in Ribbeck, über einen Barfußpfad zum Kinderbauernhof Marienhof und durch ein Maislabyrinth nach Paulinenaue.
Eine Tour durch die Jahrhunderte: Im 13. Jahrhundert wurde das Zisterzienserkloster Chorin errichtet, Anfang des 17. Jahrhunderts der Finowkanal und zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Oder-Havel-Kanal gegraben und 1934 ersetzte das Schiffshebewerk Niederfinow die alten Schleusentreppen. Diesen historisch breit gefächerten kulturellen Reichtum des Barnim erlebt man auf dieser Tour im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Schon mal über einen Stadtspaziergang in Brandenburg an der Havel nachgedacht? Weshalb eigentlich nicht, schließlich dauert es nur ungefähr 50 Minuten vom Berliner Hauptbahnhof bis zum idyllisch an der Havel, zwischen Havelarmen und -kanälen gelegenen ehemaligen Bistum westlich von Berlin. Dass Loriot der Schöpfer von Ödipussi war und eigentlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow hieß, dürfte bekannt sein. Doch dass er in Brandenburg an der Havel geboren wurde, könnte noch so manchen überraschen. Ein anderer Sohn der Stadt gelangte im 19. Jahrhundert zu Ruhm und Ehre. So manch Romantiker mochte in seiner kleinen Schreibstube im Dachgiebel ein solch Leben voller orientalischer Abenteuer erträumt haben. Mehmed Ali Pascha wurde 1827 in Brandenburg an der Havel unter dem Namen Ludwig Karl Friedrich Detroit geboren. Der einfache Schiffsjunge desertierte im Hafen von Konstantinopel durch einen Sprung ins Wasser, wurde von einem späteren Großwesir gerettet und konvertierte später zum Islam. Eine erfolgreiche Militärkarriere folgte. Nach etlichen Kriegseinsätzen und der Teilnahme am Berliner Kongress als Mitglied der osmanischen Delegation, wurde er 1878 im Kampf erschlagen.
Der Finowkanal ist die erste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Entlang des ehemaligen Flussbettes der Finow erbaut, erweckt dieser Kanal den Eindruck eines wunderschönen natürlichen Flusses durch die Orte Liebenwalde, Zerpenschleuse, Marienwerder, Finowfurt, Finow, Eberswalde und Niederfinow. Das technische Bauwerk war bereits im 17. Jahrhundert von Menschenhand geschaffen, jedoch im Dreißigjähigen Krieg fast völlig zerstört worden.
Vom Berliner Mauerradweg hat vermutlich jeder schon gehört. Doch für manchen überraschend könnte sein, dass er tatsächlich sage und schreibe 160 km lang ist. Profiradler könnten diese Distanz am Stück zurücklegen und so dem Verlauf der ehemaligen Berliner Mauer folgen, die bis 1989 die Stadt teilte - Freizeitradlern sei geraten sich für ein Teilstück zu entscheiden. Eine mögliche und abwechslungsreiche Strecke für einen Tagesausflug beginnt am Grünzug Heidekampgraben.
Die 45 minütige Fahrt mit dem Regionalexpress von Berlin Hbf nach Jüterbog hat man schnell hinter sich gebracht. Etwas außerhalb der Stadt am Bahnhof angekommen, ist der gemütliche Spaziergang durch das Grün des Schlossparks vor den Toren der Stadt am Wasserlauf des Wilhelm-Kempff-Wegs entlang genau die richtige Vorbereitung auf die Altstadt Jüterbog. Denn die im Jahre 1007 erstmals unter dem Namen „Jutriboc“ erwähnte Stadt im Landkreis Teltow-Fläming, hat an urbanen mittelalterlichen Strukturen viel Beeindruckendes zu bieten.
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