Museumspark & Kulturhaus Rüdersdorf

Unglaublich aber wahr: Hier fand man den Nothosaurus. Besser gesagt, sein Skelett. Hierbei handelt es sich um einen ottergroßen Schwimmsaurier, der heute im Berliner Naturkundemuseum bewundert werden kann. Doch neben einer Fülle an Fossilien geht es an diesem Ort besonders um das weiße Gold, welches hier schon vor 750 Jahren gebrochen und gebrannt wurde.

Die Gebäude, die für den Kalkabbau und die Kalkbrennerei im 19. Jahrhundert errichtet wurden, sind bis heute erhalten und stehen den Besuchern offen. Sie wurden nach Entwürfen bekannter Baumeister, wie Gilly und Schinkel errichtet. Das Baumaterial für viele dieser Bauwerke fand sich Vorort. Aber auch Andernorts wurde zum Teil mit Rüdersdorfer Kalk gebaut: so zum Beispiel in Berlin und Potsdam - das Brandenburger Tor, das Schloss Sanssouci oder das Berliner Olympiastadion - um nur drei bekannte Beispiele zu nennen.

Bereits seit dem Jahr 750 wird Kalkstein in Rüdersorf abgebaut. Das Zisterzienserkloster Zinna trieb im 13. Jahrhundert den Abbau des Kalksteins voran und gründete den Ort Rüdersdorf. Der Abbruch des Kalks erfolgt bis heute, findet sich hier doch die größte Kalksteinlagerstätte ihrer Art in Mitteleuropa.

Der Museumspark Rüdersdorf erstreckt sich über 17 Hektar und ist eines der bedeutendsten Industriedenkmäler Deutschlands. Die im 19. Jahrhundert gebauten Gebäude haben auf den ersten Blick nichts mit unserer modernen Industriearchitektur des 21. Jahrhunderts gemein. Und doch wirken diese trotz ihres Alters irgendwie irritierend futuristisch, bleiben dabei aber auf eine bestimmte Art "klassisch" und wecken so die Neugierde des Betrachters.

Um 1800 wurde das Kanalsystem errichtet und verband fortan die Kalksteinbrüche mit den nahe liegenden Wasserstraßen. Einige aufwendige Kalksteinportale dieses Systems sind nach Entwürfen von Schinkel und Schlätzer gestaltet worden.

Besonders sehenswert sind auch die beiden Rumford-Kalkbrennöfen, von denen B.T. Rumford einen als Prototyp für eine neue Brenntechnologie errichtete. Die architektonische Formgebung wurde von David und Friedrich Gilly beeinflusst.

Im Seilscheibenpfeiler, einer wuchtigen Bogen-Pfeilerkonstruktion aus Kalkstein, wurden die Kalksteine mit einer Art Seilbahn aus dem Abbruchloch heraufbefördert. Hier wurden Eisenbahnwagons an Stahlseilen zur Abbruchstelle hinabgelassen, mit Kalkstein beladen und danach wieder zur Bruchkante hinauf gezogen. Bewerkstelligt wurde dieser Kraftakt von einer 120 PS starken Dampfmaschine.

Die Schachtofenbatterie beeindruckt ebenfalls durch Ästhetik, Technik und Größe - 18 Öfen sind in dieser untergebracht. Stellten die Rumfordöfen eine technische Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts dar, so symbolisiert die Schachtofenbatterie den Aufbruch in das Industriezeitalter des 20. Jahrhunderts.

Doch gibt es wie bereits erwähnt nicht nur die Geschichte des Kalkabbaus zu entdecken, auch Fossilienliebhaber und Hobbyarchäologen kommen auf ihre Kosten - der Rüdersdorfer Tagebau ist aufgrund seiner geologischen Geschichte reich an Mineralien und Fossilien, die hier auch gesammelt und bestimmt werden können.

Entdeckt werden kann das Areal per Land-Rover-Tour, mit E-Bikes, auf dem Wasserweg mit Kanus oder ganz klassisch per pedes.

Für die Kleinen gibt es einen Streichelzoo und ein Imbiss sorgt für das leibliche Wohl.

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Ein kleiner Tipp: Für diejenigen, die während der Erdbeerzeit mit dem Auto unterwegs sind. Auf der B1/B5 an der Ecke Neuer Hönower Weg in 15366 Dahlwitz Hoppegarten gibt es einen Beerengarten. Aus Friedrichshain oder Lichtenberg kommend passiert man ihn zwangsläufig. Hier lässt sich die ein oder andere Ergänzung zum Picknick pflücken (vorab aber bitte nochmal im Netz überprüfen).

Titelbild: k.A. • Alle Rechte © Rüdersdorfer Kultur GmbH

Öffnungszeiten

November bis Februar
Montag – Ruhetag​
Dienstag bis Sonntag – 10.30 Uhr bis 16 Uhr

​März bis Oktober
Montag bis Sonntag – 10 Uhr bis 18 Uhr

Eintritt

Eintritt für den Park:
Erwachsener: 7,- EUR
Kind 6 bis 16 Jahre: 3,- EUR
Freier Eintriff für Kinder bis 5 Jahre

Flexible Jahreskarte
Erwachsener: 25,- EUR
Kinder von 6 bis 16 Jahre: 12,50 EUR

Die aktuellen Preise für die thematisch unterschiedlichen Führungen können über die Website aufgerufen werden.

Adresse & Kontakt

Museums- und Kultur GmbH Rüdersdorf
Heinitzstraße 41
15562 Rüdersdorf bei Berlin

Tel.  03 36 38 / 79 97 – 97
Webseite besuchen »

Seilscheibenpfeiler
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Schachtofenbatterie
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Rumfordofen
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Karpfenteich
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Haus der Steine und Glockenturm
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Bülowportal
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Magazingebäude
© • k.A. • Rüdersdorfer Kultur GmbH

Anfahrt

Bahn • ÖPNV
Mit dem ÖVPN

Mit der S-Bahn, S3, bis Haltestelle ›Friedrichshagen‹, dann Straßenbahn 88 bis Haltestelle ›Rüdersdorf – Museumspark‹ oder mit dem Regionalexpress bis Haltestelle ›Erkner‹, dann Bus Linie 950 bis Haltestelle ›Rüdersdorf – Museumspark‹

Mit dem Boot

Erst 2020 wurde die neue Marina direkt vor den Toren des Museumsparks eingeweiht. Sie befindet sich auf dem Straußberger Mühlenfließ auf Höhe des ehemaligen Bergschreiberamtes, Heinitzstraße 11.

Für das Anlegen an unserem Sportboothafen wird für 24 Stunden keine Gebühr erhoben. Ab dem zweiten Tag wird eine Gebühr von 15 € pro Tag erhoben. Strom wird gesondert berechnet.

Fahrrad
Der 66-Seen-Wanderweg ist der wichtigste Wanderweg Brandenburgs und gehört zu den attraktivsten Flachwanderungen Deutschlands. Der Rundkurs verläuft rund um Berlin. Dabei wird der Wanderer durch die von unzähligen Seen durchzogene märkische Landschaft das herausragende Kennzeichen der/dieser Region geführt – direkt vorbei am Museumspark.

PKW
Von der A 10 ›Berliner Ring‹ an der Anschlusstelle Rüdersdorf abfahren, dann den Hinweisschildern folgen

Parken
Kostenfreie Parkplätze stehen auf dem Parkplatz, ca. 200 m vom Haupteingang zur Verfügung.

Der Parkplatz ist übrigens auch ein Wohnmobilstellplatz. Ein Tagesausflug mit dem Haus auf vier Rädern lohnt sich also. Der Stellplatz verfügt über Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

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Bernauer Straße 8a
10115 Berlin

Tel. +49 (0)30 347 09 515
lindinger@ab-ins-gruene.de

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