Dass der Kirchenbau bereits den bekannten klassizistischen Architekten Karl Friederich Schinkel beeindruckte, überrascht nicht. Die fast 30 Meter hohe einst zweischiffige Hallenkirche beeindruckt nicht nur durch ihre für den Bettelorden der Franziskaner ungewöhnliche Größe, sondern auch durch ihre Wandmalereien und verzierten Gewölbe.
Der Dachstuhl der Kirche - mit Hauptschiff und Chor – ist noch im Original erhalten. Die Hölzer des nie zerstörten Dachstuhls werden auf das Jahr 1440 datiert, wodurch auf eine Erbauungszeit (der Kirche und der Klosteranlage) etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts geschlossen werden kann.
Doch durch die Säkularisierung nach der Reformation verfielen Kirche und Kloster ab dem 17. Jahrhundert zunehmend. Der Chor diente bereits ab 1725 als Magazin. Im Jahre 1767 erfolgte der Abbruch des südlich anschließenden Klosters samt seinen zwei Kreuzgängen und der Abbruch der weiteren Kirchengewölbe ab dem Jahre 1825.
Die Kirche ist heute der einzig erhaltene Bau der ehemaligen Klosteranlage der Franziskanermönche. Ebenjene waren für den schaurigen Beinamen der Stadt mitverantwortlich, die bis ins 15. Jahrhundert auch als „Ketzer-Angermünde“ bekannt war. Noch bevor Papst Innozenz VIII. im Jahre 1487 zu einem Kreuzzug gegen die Waldenser aufrief, wurden durch das Inquisitionsgericht in Angermünde 14 Menschen der Ketzerei für schuldig befunden und auf dem Angermünder Marktplatz bei lebendigen Leibe verbrannt. An ihrer Verurteilung und Verfolgung beteiligten sich insbesondere die Franziskaner Mönche.
Heute wird die Kirche als kulturelle Begegnungsstätte für Ausstellungen, Theater und Konzerte genutzt.
Titelbild: André Eißer • Alle Rechte © Perspektivmedien UG
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Der Eintritt ist frei!
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Klosterkirche Angermünde
Klosterstraße 43a
16278 Angermünde
Tel. 03331 - 298557
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Bahn • ÖPNV
RE3 Richtung Schwedt/Oder bis Bahnhof Angermünde, Fahrtzeit ca. 50 Minuten. Vom Bahnhof sind es etwa 10 Minuten Fußweg durch die Altstadt bis zum Kloster.
PKW
Von der A10 (nördlicher Berliner Ring) auf die A11 Richtung Prenzlau/Stettin • Abfahrt Joachimstal • dann B198 Richtung Angermünde (17km). Fahrzeit (ab Alexanderplatz) ca. 1 Stunde • 86km
Parken
Es gibt ausreichend kostenlose Parkplätze vor der Stadtmauer und kostenpflichtige Parkplätze in der Altstadt.